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VON ABNÄHER BIS ZIPPER!
Tipps von Ihrem Maßschneider in München!
 
Was ist eigentlich Mode?
Mode bezeichnet laut Wikipedia die in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Gruppe von Menschen als zeitgemäß geltende Art, bestimmte Dinge zu tun, Dinge zu benutzen oder anzuschaffen, sofern diese Art, etwas zu tun, nicht von großer Dauer ist, sondern im Verlauf der Zeit infolge gesellschaftlicher Prozesse immer wieder durch neue - dann als zeitgemäß geltende - Arten revidiert wird, sofern sie also zyklischem Wandel unterliegt. ( wikipedia)
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Abnäher
Um ein Kleidungsstück dem Körper genau anzupassen, werden keil- oder rautenförmige Falten in den Stoff genäht. Dies ist z.B. im Taillen- und Brustbereich nötig. Ein Abnäher ist keine Teilungsnaht, sondern setzt an der entsprechenden Stelle im Stoff an, wo Weite eingehalten werden muss. top
Abstich
Als Abstich bezeichnet man den Verlauf der Vorderkante eines Sakkos oder Jacketts vom Schließknopf zum Saum. Je nachdem, wie stark diese Kante abgerundet ist, spricht man vom starken oder schwachen Abstich. Die im rechten Winkel zueinander stehende Vorder- und Saumkante heißt Topperabstich. top
Appretur
Je nach Verwendungszweck können Textilien nach einem Färbe-, Bleich- oder Druckverfahren weiter behandelt werden. Dies wird in der Regel mit Chemikalien erreicht (z.B. Bügelfrei-Ausrüstung, Anti-Filz-Ausrüstung). Eine Appretur kann unbeholfenen Männern den Umgang mit ihrer Kleidung also erheblich erleichtern. Mehr dazu unter dem Stichwort Bügeln. top
Ärmel
Schnitttechnisch unterscheidet man zwischen Einnaht- und Zweinahtärmel. Der Einnahtärmel findet z.B. bei Hemden Verwendung, ist weit geschnitten und wird mittels Falten oder eines Abnähers vom Ellenbogen zum Handgelenk in Form gebracht. Der Zweinahtärmel ist etwas enger und besteht aus einer vorderen Ärmelnaht und einer Ellenbogennaht. Während der Einnahtärmel meist an einer überschnittener Schulter ansetzt, sitzt der Zweinahtärmel über der Armkugel. Der nach dem britischen General Lord James Henry Raglan benannte Raglanärmel wird vor allem bei Mänteln eingesetzt. Bei dieser Ärmelform reichen die Schnittteile an der Schulter bis zum Halsausschnitt. top
Baumwolle
Bei der Baumwolle unterscheidet man - wie bei der Wolle - je nach Herkunft unterschiedliche Qualitäten. Die Sea-Island-Baumwolle aus den USA ist sehr langfaserig und reinweiß. Mako-Baumwolle aus Ägypten hat einen matten Glanz und eine leicht gelbliche Färbung. Da Baumwolle zu über 90% aus Zellulose (Papier) besteht, knittert sie sehr schnell. Baumwolle ist ansonsten eine sehr unkomplizierte Faser, d.h. sie ist sehr fest, hautfreundlich und übersteht zahllose Kochwäschen. Vor allem in der Freizeitkleidung wird Baumwolle eingesetzt. Beliebte Stoffe sind Denim, Oxford oder Popeline. top
Bindung
Gewebe gibt es in drei verschiedenen Grundbindungen, der Leinwand-, der Köper- und der Atlasbindung. Bei den Längsfäden im Gewebe spricht man von der Kette, bei den Querfäden vom Schuss. Die Leinwandbindung ist am stabilsten von allen. Der Schussfaden kreuzt abwechselnd von oben und unten die Kettfäden, beim zweiten Schusseintrag wird genau entgegengesetzt abgebunden. Bei der Köperbindung entstehen diagonale Grate, wie z.B. bei der Jeans. Die Schussfäden binden hierbei immer schräg versetzt jeden zweiten oder dritten Kettfaden ab. Die Atlasbindung findet bei Seide Verwendung, sie ist vergleichsweise locker und bewirkt eine glänzende Oberfläche, da der Schussfaden über mehrere Kettfäden lose liegt und nur bei ca. jedem fünften Kettfaden abbindet. Die sog. Bindungspunkte, die beim Abbinden entstehen, berühren sich bei einem Atlasgewebe nicht, sondern liegen "verstreut" über das Gewebe verteilt. Von den unterschiedlichen Bindungen gibt es auch zahlreiche Ableitungen. Es können ferner mehrere Bindungsarten in einem Gewebe vorkommen, um bestimmte Muster zu erzielen. top
Blouson
In den 50er Jahren entstandene Jackenform, bei der die Stoffweite am Bund in Hüfthöhe zusammen gefasst wird. top
Boxer-Short
Unterwäschestück, nach der Trainingshose der Boxer benannt. Sie wird normalerweise ohne Unterhose darunter getragen. Man kann Boxer-Shorts maßgeschneidert erhalten, im Gegensatz zur Unterhose haben sie aber den Nachteil, dass sie bei leichten Stoffen auftragen können. top
Bügelfalte
Wir verdanken die Bügelfalte angeblich einem unglücklichen Zufall: Der englische König Edward VII brachte sie 1896 quasi aus Versehen in Mode, nachdem er von einem plötzlichen Regenschauer überrascht, seine nasse Hose zu einem nächstgelegenen Schneider zum Bügeln brachte. Dieser gab sie ihm mit Bügelfalten zurück. Im Ernst: Man weiß nicht genau warum es auf einmal Bügelfalten gab, und dem modebewussten Edward wird vieles nachgesagt. Er gilt auch als Gründervater des Hosenumschlags, seit er sich den Saum einmal hochkrempelte, um ihn vor Schmutz zu schützen. Auf Fotos sieht man ihn zuweilen auch mit Bügelfalten entlang der Seitennaht. Für diejenigen, die sich nicht anders zu helfen wissen, ist dies jedoch noch längst keine salonfähige Notlösung. top
Bügeln
Selbstverständlich kann man sich allen Umwelt und Gesundheitsschäden zum Trotz ein mit Chemikalien behandeltes Hemd zulegen. Oder auch ein Nylonteil, das bei der geringsten Bügeltemperatur anfängt zu schmelzen. (Kleiner Tipp am Rande: Das Bügeleisen sollte mindestens 80 °C warm sei, sonst ist die Arbeit für die Katz). Hemden werden natürlich nie gebügelt, wenn die ganze Feuchtigkeit vom Waschen schon entwichen ist (ansonsten einsprühen). Nach dem Bügeln sollte ein Hemd immer ca. 30 min. auf dem Bügel auskühlen. In der Maßschneiderei hingegen wird keine Mühe gescheut, um einem Kleidungsstück durch ständig wiederholte Bügelvorgänge den letzten Schliff zu geben. Bestimmte Stoffpartien werden gedehnt bzw. eingebügelt, um sie der Körperform so weit es geht anzupassen. Besonders aufwendig ist dies bei der Fertigung eines Sakkos. In einem zweiteiligen Anzug stecken ca. 50 Bügelvorgänge. top
Bundfalte / Bundfaltenhose
In der Mitte der Vorderhose unterhalb des Bundes eingelegte und kurz abgenähte Falte, aus der meist gleichzeitig die Bügelfalte hervorgeht. Bei der Bundfaltenhose können mehrere Falten angebracht sein, wodurch die Hose um die Hüfte sehr weit wird. Diese Hosenform war v.a. in den 20er und 30er Jahren beliebt und wurde von Studenten aus Oxford populär gemacht (daher auch der Name "Oxford Bags"). top
Crochet-Naht
Die Crochet-Naht verbindet bei einem Reverskragen das Revers mit dem Kragen und bildet ein steigendes oder fallendes Revers. top
Dandy
Zwar gibt es Dandys seit der Antike, sie hießen damals "arbiter elegantiarum", was soviel bedeutet wie "Schiedsrichter in Sachen des Geschmacks". So richtig populär wurde das Dandytum aber erst im 19. Jh. durch den Engländer G. B. Brummel, dessen Einfluss auf die Herrenmode damals nicht unbedeutend war. Ein Dandy legt es weniger darauf an, in betont extravaganter Kleidung aufzufallen, als durch perfekten Sitz und aufs Feinste abgestimmte Nuancen zu beeindrucken. Wahre Eleganz liegt für den Dandy im guten Schnitt, sowie in der Qualität der verarbeiteten Stoffe. Selbstverständlich ließ Brummel nur bei den exklusivsten Schneidern fertigen. Das Prinzip "weniger ist mehr" war in diesem Fall aber nicht eine Hinwendung zu Nüchternheit und Funktionalität. Ein Dandy beschäftigt sich mehrere Stunden am Tag mit Stilpflege und Detailarbeit. Viele Dandys waren bei einem Schneider, Schuhmacher oder Hutmacher abonniert, der ihm regelmäßig einen neuen Anzug lieferte und dabei den alten in Zahlung nahm, denn es war die Regel, den Frack alle drei Wochen, den Hut allmonatlich und das Schuhwerk jede Woche zu erneuern. top
Frack
Der Frack entstand ursprünglich aus zwei verschiedenen Gewandformen; dem englischen Reitrock und dem Militärrock. Die vollen Schöße beider Kleidungsstücke wurden der besseren Bewegungsfreiheit wegen zurückgeschnitten bzw. zurückgeknöpft. In der bürgerlichen Herrenkleidung des 19. Jh. gehörte der Frack zur Tageskleidung. Erst seit den 1950er Jahren gehört er zur hochoffiziellen Abendkleidung, kombiniert mit Frackhemd, Frackweste, Galonhose und weißer Fliege. (Die schwarze Fliege ist den Kellnern vorbehalten). top
Galon
Eine an Frack- und Smokinghose angebrachte Blende entlang der Seitennaht. Der Galon ist meist aus einem Stück schwarzer Atlasseide gefertigt. top
Golffalte
An Sportsakkos und Norfolk-Jacken angebrachte Kellerfalte im Rücken, oft in Kombination mit einem Rückengurt. Die Golffalte kann entweder entlang der hinteren Mitte von einem Sattel zum Gurt verlaufen, oder seitlich an den Armlöchern vorbeilaufen. top
Gürtel
Der Gürtel entstand keineswegs aus der Notwendigkeit heraus, die Kleidung am Körper zu befestigen. Unbekleidet lebende Naturvölker tragen ihn zur Abwehr böser Kräfte. Seine praktische Funktion erwies sich zuallererst als Transportmittel z.B. von Jagtutensilien oder zum befestigen des Geldbeutels. Erst im 20. Jh. wurden die einfachen ledernen Hosengürtel in der Herrenkleidung populär, nachdem Westen bei sportlichen Sakkoanzügen aus der Mode kamen und die "unschönen" Hosenträger sichtbar wurden. top
HAKA
Abkürzung für Herren- und Knabenoberbekleidungsindustrie. top
Hemd
Hemden waren früher gleichzeitig Unterhemden und wurden auf der bloßen Haut getragen. Nur Kragen und Manschetten waren sichtbar. Unterhemden aus Trikot gibt es erst seit 1870. Erst seit jener Zeit wurden Hemden mit Knopfleiste über der Brust hergestellt, denn vorher zog man sie einfach über den Kopf. Gemusterte Hemden gibt es ebenfalls erst seit Ende des 19. Jh. Vorher waren die Hemden reinweiß, und damit sie es auch blieben, mussten sie ständig gewaschen oder erneuert werden, was sich natürlich nicht jeder leisten konnte. Gemusterte Hemden erweckten immer den Anschein Unreinheiten zu kaschieren. Infolgedessen erhielten sie weiße Kragen und Manschetten- damals natürlich zum Anknöpfen- eine auch heute noch beliebte Hemdenvariante. (Der amerikanische Schriftsteller und Dandy Tom Wolfe trägt übrigens heute noch Hemden mit anknöpfbarem Kragen). Das Verschwinden der Anzugweste hatte u.a. zur Folge, dass Hemden mit einer Brusttasche versehen wurden. Wirklich traditionell verarbeitete Hemden werden aber noch immer ohne Brusttasche gefertigt. top
Hemden
sollten übrigens immer so lang sein, dass man sie im Schritt zusammenfassen kann. Das Rückenteil ist immer ein Stück länger, damit es auch bei den größten Verrenkungen nicht aus der Hose rutscht. Maßhemden zeichnen sich durch eine geteilte Rückenpasse, die auch bei unterschiedlich hohen Schultern einen perfekten Sitz garantiert. Achten sollte man ferner auf herausnehmbare Kragenstäbchen und einen Knopf am Ärmelschlitz. Hemdenärmel sollten immer so lang sein, dass sie ein bis zwei Zentimeter unter dem Sakkoärmel hervor schauen. Für alle, die immer nicht wissen was sie sich zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen sollen- folgendes Standartsortiment sollten Sie immer im Schrank haben: 1 Tabkragenhemd in weiß, je 1 Button-down-Hemd in weiß und blauer Oxfordoptik, 1 Zündholzstreifen-Hemd mit Tabkragen in blau, rot oder grün, 1 Römerstreifen-Hemd mit Button-down-Kragen in grün, blau, rot oder grün, 1 Haifischkragen-Hemd in royalblau, 1 blaues Jeanshemd, 1 kariertes Flanellhemd. top
Hosenträger
Ob sie nun wollen oder nicht: Eigentlich garantieren nur Hosenträger, nicht der Gürtel, einen optimalen Sitz der Hose. Hoseträger wurden traditionellerweise peinlichst unter der Weste versteckt, waren aber vielfach mit liebevollen Stickmotiven garniert. Mit dem zunehmenden Verschwinden der Weste aus der Herrengarderobe wurde der Hosenträger vom Gürtel ersetzt. Auch Filme wie "Wallstreet", in dem junge erfolgreiche Börsianer verherrlicht werden, konnten dem Hosenträger nur eine kurzzeitige Imageaufbesserung bescheren. Wenn sie sich nicht zu den "new workoholics" zählen oder nicht in eine Ecke mit den kleinen Beamten stellen lassen wollen, können sie die Finger auch getrost davon lassen. Einzige Ausnahme: Bei Frack- und Smokinghose sind sie obligatorisch. top
Knopf
Verloren gegangene Knöpfe fallen meist mehr auf, als wenn sie an der Kleidung sitzen. Das war einmal anders. In vergangenen Epochen war selbst die Herrenkleidung mit Perlen- und Diamantknöpfen übersäht. Es gab sogar sog. Geheimknöpfe mit Sprungdeckel, die die Haare oder ein Portrait der Geliebten oder auch pornographische Miniaturen enthielten. Im 19. Jh. legte man sich erstmals auf eine Links-auf-rechts-Knöpfung fest. Auch die noch heute in der Herrenkleidung üblichen Wappenknöpfe stammen aus dieser Zeit. Sie zierten Militär- und Beamtenkleidung, man konnte den gesellschaftlichen Stand am Knopf ablesen. Ansonsten wurden Knöpfe der Farbe des Kleidungsstückes angepasst, waren mit Stoff bezogen oder aus Holz bzw. Nussschale, also genauso wie heute, nur dass das Material meist vollsynthetisch ist. top
Kragen
Es wäre unmöglich, die gesamte Bandbeite an unterschiedlichen Kragenformen aufzulisten. Zumindest das Kleine Einmaleins der klassischen Ausführungen sollte man jedoch kennen. Beim Mantel und Sakko spricht man auch von der sog. Fasson, d.h. dem Verlauf des Kragens von der Schulternaht zur vorderen Kante. Der Ausschnitt kann gerade oder bogig verlaufen. Ferner ist der sog. Fassonspiegel von Bedeutung. Damit wären wir beim Klassiker Nr.1 der klassischen Krägen, dem Reverskragen. Revers können in Länge und Breite unterschiedlich gestaltet werden. Man unterscheidet ferner das fallende und das steigende Revers. Ersteres findet ausschließlich bei einreihigen Sakkos Verwendung und zeigt mit der Reversspitze nach unten. Das steigende Revers ist dem Zweireiher vorbehalten. (Dem britischen Designer und Hofschneider Hardy Amies zufolge ist das steigende Revers bei Einreihern ein "Vergehen wider die Schneiderkunst"). Der Fassonspiegel bildet die Verbindung zwischen Kragen und Revers. Die Art und Weise in welchem Winkel Kragen- und Reversspitze zueinander stehen ist ein wichtiges und je nach Trend neu variiertes Detail in der Herrenmode. Ein Frack- oder Smokingrevers ist meist mit Samt oder Seide besetzt (Seidenspiegel). Man unterscheidet bei Hemden grundsätzlich zwischen Steh- und Umlegekragen. Der Stehkragen wird eigentlich nur noch zu Frack und Smoking getragen. Eine Abwandlung des Umlegekragens ist der Haifisch- oder Kentkragen. Die Kragenenden sind hier mehr oder weniger weit zurückgeschnitten, so dass der Krawattenknoten gut zur Geltung kommt. Letzteres ist auch beim sog. Tabkragen der Fall, der gar nicht ohne Krawatte getragen werden kann, da sonst der Steg (die tabs) sichtbar würden, die die Kragenenden verbinden. Beim Pin-Kragen sitzt anstelle des Steges eine runde Nadel. Beim Button-down-Kragen werden die Ecken auf das Hemd geknöpft. Der Button-down-Kragen ist übrigens, neben der Jeans, eine der wenigen amerikanischen Bereicherungen der Herrenmode. Man sollte bei Hemden darauf achten, dass der Hemdkragen im Nacken nicht unter dem Revers verschwindet und die Kragenecken vom Revers bedeckt sind. top
Krawatte
Ein britischer Krawattenhersteller preist seine Ware im Jahr 1948 so an: Van Heusen has three sizes: small, medium and WOW! Die Krawatte ist ein ausgesprochenes Männlichkeitssymbol. Der Schriftsteller und Modenarr Honoré de Balzac behauptete, nur die Krawatte mache den Mann zum solchen. Die ersten Krawatten tauchten im 17. Jh. auf und waren mehr oder weniger lose Halsbinden. Während der frz. Revolution wickelte man sie sich bis zu den Ohren und nannte sie "cachenez" (versteck die Nase). Der Langbinder, wie wir ihn heute kennen, setzte sich um 1860 durch und heißt erst im 20. Jh. Schlips.
Nach dem Vorbild zahlreicher Lehr- und Anleitungsbüchern, wie es sie auch von Balzac in "L'art de mettre sa cravate" gab, wird auch hier ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, was man rund um die Krawatte wissen sollte. Krawatten werden, nach einem 1924 erfundenen und patentierten Trick, in drei Teilen und schräg zum Fadenlauf des Stoffes zugeschnitten. Sie sind entweder aus Seide oder, weniger förmlich, aus Wolle. Zwischen Futter und Oberstoff befindet sich eine Baumwolleinlage, die dem Teil die nötige Festigkeit gibt. Die Naht an der Innenseite wird bei guten Stücken mit Handstichen geschlossen und darf dann als "handfinished" bezeichnet werden. Dass das Krawattenbinden eine langwierige Prozedur sein kann, zeigt das Beispiel von Dandy Brummel: Er hielt immer mehrere weiße Leinentücher beim Binden bereit und wenn ihm ein Knoten auf Anhieb misslang, griff er zum nächsten Tuch. Etwas weniger kompliziert klappt's mit dem gängigen Windsor-Knoten oder dem Four-in-Hand-Knoten. Der erste ist ein symmetrischer Knoten und eher breit als hoch. Er eignet sich eigentlich nur für Haifischkragen. Der Four-in-Hand-Knoten hingegen ist asymmetrisch, eher lang als breit und passt zu jeder Kragenform. Wer die Krawattenknottechnik schon perfekt beherrscht, kann sich an der selbstgebundenen Schleife versuchen, die verkaufsfertig gebunden ab jetzt tabu sind. Alternativ zu all dem kann man am Wochenende zum legeren Krawattenschal greifen. top
Krawattennadel
Sie haben die Angewohnheit die feine Seide zu zerstören und es bedarf außerdem einiger Zeit, die passende zu finden. Also lieber die Hände davon lassen, so etwas steht nur Gurus wie Karl Lagerfeld zu. top
Kummerbund
Der Kummerbund (von Hindi kamarband) wird im Orient zum Kaftan getragen und wurde zu Beginn des 20. Jh. durch britische Offiziere aus Indien nach Europa gebracht. Zunächst wurde er im Sommer anstelle der Weste zum Abendanzug getragen. Seit den 60er Jahren gehört der Kummerbund "offiziell" zum Smoking. Er liegt wie eine Schärpe um die Taille, ist oft aus glänzenden Stoffen und hat eingearbeitete Querfalten. top
Mantel
Trenchcoat, Duffelcoat, Kamelhaarmantel, das sind echte Klassiker der Mantelgeschichte. Der Trenchcoat wurde ursprünglich als Regenmantel von britischen Soldaten in 1. Weltkrieg getragen. Bezeichnend für den Schnitt sind Vorder- und Rückensattel und ein breites Revers, das zugeknöpft werden kann, so dass der Sattel eine geschlossene Linie aufweist (Trenchcoatschulter). Weitere Merkmale sind Achselklappen, Ärmelspangen, ein breiter Gürtel, schräge Pattentaschen und ein einknöpfbares Wollfutter. Ferner ist der Trenchcoat zweireihig. Auch der Dufflecoat geht in seiner Form auf britische Soldatenkleidung zurück, in diesem Fall Marinekleidung. Er ist klassischerweise aus Düffel, einem dicken, halbwollenen gerauten Köpergewebe. Der Dufflecoat ist wadenlang, beigefarben, hat Knebelknöpfe mit Schnurknopflöchern, eine Kapuze, Seitenschlitze und ist einreihig. Modisch abgewandelt gibt es ihn auch mit Revers, doppelreihig, in blauer Farbe und in unterschiedlicher Stoffqualität (Kamelhaar, Loden, Gabardine, Popeline). Der Kamelhaarmantel aus dem Flaumhaar des Kamels wird auch Magnatenmantel genannt, nach ungarischen Magnaten, die den Mantel bei der Olympiade 1908 populär gemacht haben. Seit den 1920ern ist er ein eleganter Herrenallzweckmantel, beigefarben und in diversen Modellvariationen erhältlich. top
Mercerisieren
Ein nach dem Engländer John Mercer benanntes Verfahren zur Veredelung von Baumwollgeweben. Die Gewebe oder Garne werden dabei über Walzen gestreckt durch Natronlauge gezogen. Dadurch quellen die Fasern auf und die Außenhaut der Baumwollfaser platzt ab. Die Gewebe können nun leichter angefärbt werden und erhalten eine glatte Oberfläche.
Passe Die Passe (auch Sattel genannt) ist ein im Schulterbereich des Hemdes oder unterhalb des Hosenbundes, z.B. bei Jeans, angesetztes Stoffteil. Beim Hemd entfällt dadurch der Schulterabnäher, das Rückenteil kann in Kräuseln oder Falten gelegt werden. Eine besondere Form ist die Schwedenpasse, bei der zusätzlich der Oberärmel ein Passenteil erhält und eine Linie mit vorderer und hinterer Passe ergibt.
Pullover
(engl.: "zieh über"). In den 20er Jahren wurde der Pullover z.T. anstelle der Anzugweste getragen, um eine sportliche Wirkung zu erzielen. Dünne, weiße Rollkragenpullover trugen z.B. die Dirigenten Karajan und Bernstein anstelle von weißem Hemd und Krawatte zum Anzug. Rollkragenpullover stammen aus der Seemannskleidung und gehörten Anfang des 20. Jh. zur Sportkleidung. Jugendliche Existenzialisten trugen in den 50ern mit Vorliebe schwarze Rollkragenpullover. top
Pullunder
(engl.: "zieh unter"). Kragen- und ärmelloses Oberteil mit V- Ausschnitt, z.B. unter der Jacke getragen. top
Pyjama
Touristen brachten den Pyjama um 1850 aus Indien / Persien nach Europa. Dort ist der Pyjama eine relativ enge Hose. Mit Jacke wurde der Pyjama um 1900 zum klassischen Schlafanzug. top
Sakko
(italisierend von "Sack"), ursprünglich untailliertes, gerade geschnittenes Jackett, das um 1867 aufkam, damals mit Hose aus gleichem Stoff. Der Sakko bzw. Sakkoanzug unterlag vielfachen Schnittvariationen. Seit 90ern dominieren schmale Schnitte. Der kombinierte Herrenanzug besteht aus einem Sakko bzw. Jackett mit andersfarbiger Hose, aber aufeinander abgestimmten Stoffen. top
Savile Row
Für exquisite maßgeschneiderte Herrenkleidung ist die Savile Row international seit Jahrzehnten bekannt. Wer Rang und Namen hat lässt sich in der traditionsreichen Londoner Straße einen Herrenanzug verpassen. Hier kleidete Hardy Amies die königliche Familie und Tommy Nutter Mick Jagger ein. Die Firma "Gieves & Hawkes" führt hier seit 200 Jahren ihre Maßschneiderei. Den Höhepunkt an Popularität erlangte die Savile Row in den 30er Jahren. Nach dem 2. Weltkrieg konnte die traditionelle britische Mode nicht mehr mit der italienienischen Konkurrenz mithalten (man lehnte die neuen leichten Stoffe ab, genauso wie Hosen mit Gürteln). Heute hat sich hier eine neue Generation von Schneidern niedergelassen, z.B. Ozwald Boateng, Timothy Everest, Richard James oder Marc Powell.
Schnitt
Die Erstellung eines Papierschnittes erfolgt in der Maßschneiderei nach dem Maßnehmen am Kunden. Der Schnitt wird auf den Stoff aufgelegt und dieser mit Nahtzugaben am Rand zugeschnitten. Das Schnittmuster basiert auf feststehenden, sich proportional zueinander verhaltenden Maßen. Solche Schnittsysteme wurden im 19. Jh. erstmals entwickelt. top
Smoking
Eingegangen in die Mode ist der Smoking um 1890 und wurde als Abendanzug in Rauchsalons getragen. Der Schnitt ist je nach modischem Trend dem des Sakkoanzugs ähnlich, jedoch gelten für den Smoking besondere Kleidervorschriften: Smokinghose mit Galonen und ohne Umschlag, Kummerbund und Smokinghemd gehören zur Gesamtausstattung dazu.
Stecktuch
Seit Beginn der 1990er sind Stecktücher zum Anzug wieder en vogue. Welchen Zweck sie ursprünglich hatten und ob es überhaupt einen gab, ist umstritten. Das Stecktuch kann entweder mit den Ecken nach oben aus der Brusttasche schauen oder umgekehrt, in der Mitte aus der Tasche herausgebauscht werden. Zu vermeiden ist es, Stecktuch und Krawatte aus dem gleichen Stoff zu tragen. Das sieht nach billigem Two-in-one-Prudukt aus. Die Muster von beiden sollten sich ergänzen, z.B. Paisley zu Streifen, Uni zu Karo, Allover zu Single-Design. top
Stoff
Stoffe, genauer gesagt Gewebe unterscheiden sich nicht nur in ihrer Webtechnik / Bindung und in ihrem Ausgangsmaterial, sondern auch nach Mustern und Handelsbezeichnungen. Cord: (engl.: Schnur), der in den 60ern und 70ern so beliebte Cord erlebt gerade ein großes Revival. Die samtartigen Rippen entstehen durch Aufschneiden eines zusätzlichen Fadensystems, das in das Gewebe eingetragen ist. Denim: Echte Denimgewebe haben eine blaue Kette und einen weißen Schuss. Der Name leitet sich ab von der frz. Stadt Nîmes, genauer "Serge de Nîmes". Flanell: Flanell erhält seine weiche Struktur zum einen durch locker gezwirnte Garne, zum anderen durch Aufrauen der Oberfläche. Flanelle gibt es in Leinwand und Köperbindung. Fresko: Der für Anzüge vielfach verwendete Fresko ist ein sehr strapazierfähiges Leinwandgewebe aus stark gezwirnten Garnen. Freskostoffe haben einen eher harten Griff. Glencheck: Die so benannte Musterung zeigt ein Grund- und ein Überkaro. Hahnentritt: Beim zweifarbigen Hahnentrittmuster sind Karos an den Ecken diagonal verlängert und dadurch miteinander verbunden. Das Muster entsteht durch eine Leinwandbindung mit Farbwechsel. Oxford und Popeline sind leinwandbindige Stoffe und werden gern bei Hemden eingesetzt. Beim Oxford entsteht ein kleingewürfeltes Muster durch weiße Kett- und farbige Schussfäden, wobei immer zwei Kettfäden einen Schussfaden kreuzen. Bei Popeline sind die Schussfäden dicker als die Kettfäden. top
Sweatshirt
Das ehemalige Oberteil des Jogginganzugs entwickelte sich Anfang der 80er zu einem selbständigen Kleidungsstück. Dieses weite, langärmelige T-Shirt ist innen aus gerautem Baumwolltrikot. top
Tasche
Eine kleine Auswahl der unendlichen Formenvielfalt soll vorerst als Orientierung genügen. Paspeltasche (von frz. passepoil: Borte, Streifen): Der Tascheneingriff wird mit zwei aus dem Oberstoff bestehenden, bis 1 cm breiten Streifen verstürzt. Paspeltaschen sind die Innentaschen vom Sakko oder die Gesäßtasche und Seitentaschen an der Hose. Leistentasche: Der Eingriff besteht aus einem doppelt gelegten Stoffstück. Als Brusttasche sitzt sie am Sakko. Billettasche: Kleine über der rechten Seitentasche des Sakkos sitzende Pattentasche. Früher war sie zum Bereithalten des Trinkgeldes bestimmt. Blasebalgtasche: Diese aufgesetzte Tasche macht sich an Buschhemden besonders gut. Damit die dort erforderlichen Utensilien genug Platz haben sind seitlich Falten eingearbeitet. Oft haben sie auch in der Mitte eine sog. Quetschfalte. Man findet Blasebalgtaschen auch an Sportsakkos oder Norfolk-Jacken. Pattentasche: Bei der Pattentasche wird der Eingriff von einer eingearbeiteten Klappe verdeckt. Darüber hinaus ist in der Regel oben und unten vom Eingriff eine Paspel eingearbeitet. top
Tierhaar
Tierhaar ist strenggenommen keine Wolle, beides wird aber gerne gemischt. Anzugstoffe haben oft einen Mohair- oder Kaschmiranteil. Mohair stammt von der Angoraziege und verleiht Wollstoffen als Beimischung mehr Festigkeit. Kaschmirziegen liefern sehr feine, weiche, leichte und damit die teuersten Naturhaare. Nur das feine Flaumhaar, das einmal im Jahr ausgekämmt wird, wird zur Verarbeitung verwendet. Dieses Flaumhaar wird gebildet, damit die Tiere bei extremer Kälte in Höhen bis zu 5000 m überleben können. Mantel- und Anzugstoffe sowie Pullover sind oft auch aus 100% Kaschmir. Weitere Tierhaare, die in der Oberbekleidung Verwendung finden sind Kamel-, Alpaka- oder Vikunjahaare. Auch Rosshaar steckt in fast jedem Anzug, nur ist es nicht sichtbar, da es als formgebende Einlage eingesetzt wird. top
T-Shirt
Das T-Shirt war ursprünglich ein Unterhemd und erlangte in den 50er Jahren Kultstatus, als James Dean und Marlon Brando es als Oberbekleidung trugen. top
Twinset
Twinsets waren in den 50ern sehr beliebt. Sie bestehen aus einem Pullover und einer dazu passenden Strickjacke bzw. Weste aus demselben Material bzw. derselben Musterung. top
Übertritt/Untertritt
Sie befinden sich an jeder Verschlusskante, bei der sich die beiden Stoffteile überlappen, wie z.B. bei einem Reißverschluss oder Knopfverschluss. Die Knöpfe befinden sich auf dem Untertritt, die Knopflöcher entsprechend am Übertritt. top
Unterhemd/Unterhose
Während Unterhosen als Leibwäsche seit mehreren tausend Jahren bekannt sind, reicht die Geschichte des Unterhemdes nicht so besonders weit zurück. Als es im 19.Jh. üblich wurde den Hemdkragen an eine Chemisette (Brust- und Rückenlatz) zu knöpfen, wurde darunter ein Hemd aus einfachem Stoff oder Wirkware getragen. Daraus entwickelte sich das heutige Trikotunterhemd. top
Wolle
Für Maßanzüge werden fast ausschließlich Wollstoffe eingesetzt und zwar deswegen, weil sie sich so gut in Form bügeln lassen und, im Gegensatz zu Leinen und Baumwolle, kaum knittern. Die feinste Wolle stammt vom Merinoschaf, das v.a. in Australien gezüchtet wird. Merinowolle ist, anders als Wolle vom Kreuzzuchtschaf oder vom nordeuropäischen Cheviotschaf außerdem sehr stark gekräuselt. Eine wirklich gute Qualität bietet nur Schurwolle, also Wolle, die vom lebenden Tier geschoren wurde. Je nach Verwendungszweck können die Fasern zu Kammgarnen oder Streichgarnen versponnen werden. Zu feinen Kammgarngeweben wird nur die Merinowolle verarbeitet. Streichgarngewebe haben eine raue Oberfläche und sind aus gröberen Garnen gewebt. Typische Wollstoffe sind Donegal, Flanell, Fresko, Loden und Tweed. top
Zipper
(sprich sipper): engl. für Reißverschluss. top
 
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